Die Zeitreise des kleinen Mannes

Nach mehreren erschöpften Versuchen schaffe ich es endlich, im Dunkel des späten Abends den Schlüssel ins Schloss zu stecken und die Tür zu öffnen. Ich bin am Verhungern, aber bevor ich etwas esse, ziehe ich mit erleichterndem Gefühl die Arbeitsklamotten aus und schlüpfe in meine Schlafkleidung: Jogginghose und T-Shirt. Ein himmlisches Gefühl nach acht Stunden Schicht.

Leise, ohne jemanden im Haus wecken zu wollen, mache ich mir die Reste vom Mittagessen warm, verschwinde auf mein Zimmer, lege mich mit dem Teller in mein Bett und schalte den Computer ein. Während er hochfährt, geht mir durch den Kopf, worum ich mich am nächsten Tag vor der Arbeit kümmern muss. Ich muss zu meiner Zeitarbeitsfirma, mich um die eigene Wohnung kümmern, eine Überweisung tätigen, mich hier und dort melden… Ich seufze. Ist das schon dieses „erwachsen sein“? Oder kommt danach noch mehr? Wie sollte ich das jemals schaffen?

All diese Gedanken blende ich aus, als mein Desktop endlich erscheint. Freudig nehme ich mir meinen Teller und starte die nächste Folge „Kim Possible“ auf meinem Nostalgietrip, gepaart mit einer gewissen Sucht nach Torrents.

Die Sorgen eines Erwachsenen sind nun für eine kurze Zeit aufs Eis gelegt, denn für die nächsten zwanzig Minuten darf ich noch einmal kurz Kind sein.

Eine Weihnachtsgeschenkeinkaufgeschichte

1. Dezember
Der Dezember ist angebrochen, und in knapp drei Wochen ist Weihnachten. Das dürfte genügend Zeit sein, um Geschenke für die Familie zu finden. Dieses Jahr werde ich nicht – wie sonst immer – kurz vor dem Heiligen Abend durch die Stadt wetzen, um noch irgendetwas zu finden! Gleich morgen werde ich in die Stadt gehen!
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Textkritik: JuliensBlog – 11. September

Ich schreibe. In der letzten Zeit zwar eher wenig, ich weiß, aber ganz allgemein ist es eine Tatsache, dass ich schreibe. Das überrascht euch jetzt vermutlich nicht, immerhin lest ihr ja meine Texte. (Es sei denn, dies ist euer erster Besuch hier. In dem Fall: Willkommen auf meinem Blog!) Ebensowenig sollte es euch schockieren, dass ich nicht nur schreibe, sondern auch lese. Warum lese ich? Nun, der Hauptgrund ist schnell genannt: Es macht mir Freude, es unterhält mich. Es bringt mich zum Lachen, viel mehr aber noch zum Nachdenken. Kurz gefasst: Ich lese gerne, weil ich damit positive Dinge empfinde.
Manchmal trifft das aber nicht zu, und das kann an dem Material liegen, das ich lese. Es gibt wunderbare Texte, brillante Geschichten und fantastische Erzählungen… aber natürlich gibt es auch Texte, bei denen man unweigerlich die Hände über den Kopf zusammenschlägt und das gesamte Umfeld des Autoren bemitleidet. Ich kam bedauerlicherweise in den „Genuss“, einen solchen Text lesen zu dürfen, und möchte die Gelegenheit nicht ungenutzt lassen, von der Inkompetenz des Autors zu profitieren und einen eigenen Text daraus zu gewinnen. Weiterlesen

Sinn für Verhältnismäßigkeiten

Drei Monate ist es nun schon her, seit ich etwas geschrieben habe. Etwas Richtiges, meine ich. Ich habe zwar zwischendurch mal etwas auf meinem Blog hochgeladen, aber eine abgetippte Philosophiehausaufgabe ist, um ehrlich zu sein, ja eher eine Ausrede für Inhalt. Meinen letzten richtigen Text habe ich Heiligabend hochgeladen – ich habe nie Regelmäßigkeit versprochen, aber bei einem so langen Abstand hatte ich zwischendurch doch Schuldgefühle, wenn ich mich in den Weiten des Internets vergnügte, statt etwas Neues zu schreiben.
Aber macht es eigentlich einen Unterschied, ob ich etwas mache oder nicht? So auf langer Sicht gesehen? Weiterlesen

Kurzgeschichte: Die Bürden eines ewigen Mannes

Ein fiktionaler Text, den ich am 19. Februar 2013 als Hausaufgabe für den Philosophieunterricht geschrieben habe. Er hatte allerdings mein persönliches Interesse gepackt, und so erledigte ich diese Hausaufgabe ausnahmsweise mal mit Elan, statt alle paar Minuten nach dem weitaus interessanteren Internet zu schauen.
Die in der Hausaufgabe zu beantwortende Frage war:
Was hätte es für Folgen, wenn das Leben einer Person um das Hundertfache verlängert würde und alle sonstigen Naturvorgänge unverändert blieben?
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Essay: Todesstrafe

Ein Aufsatz zum Thema „Todesstrafe“, den ich für den Philosophieunterricht schreiben sollte (was ich auch am Abend vor der Abgabe dann getan habe *hüstel*). Ich möchte darauf hinweisen, dass ich nicht zwangsläufig die hier dargestellte Meinung vertrete – es ging mir nur darum, einen halbwegs ordentlichen Text zu schreiben, damit ich nichts schlechteres als eine Drei bekomme. (Faszinierenderweise habe ich sogar eine Eins bekommen. Yay.)

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Wie der Kommerz Weihnachten gestohlen hat

„Wenn Du Atheist bist, darfst Du Weihnachten nicht feiern!“
Dieses brillante Zitat habe ich vor etwa einem halben Jahr an meiner neuen Schule gehört und ich trage die Erinnerung an diesen amüsanten Moment bis heute in Ehren. Leider war ich nicht der Angesprochene (und ich mische mich nicht gerne in fremde Gespräche ein), ich hätte zu gerne meinen Senf dazu abgegeben – aber für so etwas schreibe ich ja Kolumnen im Internet! Weiterlesen